Was ist uiivit?
Das interaktive Lernspiel uiivit macht spannende Verflechtungen der Weltgeschichte sichtbar. Drei historische Gegenstände erzählen die Geschichte globaler Handelswege und bilden den Ausgangspunkt für die Entdeckungsreise im Spiel: eine Knebelmaske, eine Opiumpfeife und eine Porzellanfigur.
Im Spiel begeben sich die Spielerinnen und Spieler zusammen mit einem dieser mysteriösen Objekte auf eine Zeitreise. In spielerischen Aufgaben lernen sie mehr über den transatlantischen Handel zu Kolonialzeiten, das British Empire oder über die Beziehungen zwischen China und dem Westen.
Wie spiele ich uiivit?
Als Privatperson kannst du sofort loslegen mit dem Spiel. Login erstellen und los geht’s.
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Lehrpersonen finden auf der Seite Unterricht didaktische Begleitmaterialien und weitere Informationen, wie das Spiel mit einer Klasse durchgeführt werden kann.
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uiivit in 1 Minute erklärt
Globale Verflechtungsgeschichte
Was hat Schweizer Schokolade mit Sklaverei zu tun? Wie hängen südamerikanisches Silber und der Opiumkonsum in China zusammen? Was verbindet chinesisches Porzellan mit ostafrikanischen Gräbern?
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Globalisierung ist nichts Neues, es hat sie immer schon gegeben. Seit über 500 Jahren verbindet sie Räume, Zeiten und Menschen. Immer wieder neu und von Neuem, auf interessante, überraschende und vielfältige Art und Weise.
Der historiografische Ansatz der Verflechtungsgeschichte geht diesem Prozess auf den Grund. Er macht die historischen Beziehungen zwischen Akteurinnen und Akteuren sichtbar, deren geteilte Geschichten lange übersehen wurde. Nicht die ‹Eigenart› von vermeintlich ‹Anderen› steht im Zentrum, sondern die spätestens seit dem 15. Jahrhundert existierende, tiefgreifende globale Verflochtenheit unserer ‹eigenen› Geschichte.
Das macht Verflechtungsgeschichte überraschend und spannend. Aber: Es macht sie auch zu einer Herausforderung. Denn Verflechtungsgeschichte bringt uns dazu, unsere Komfortzone zu verlassen und vermeintliche Gewissheiten zu überdenken. Sie ‹veruneindeutlicht› und verkompliziert. Sie zwingt uns dazu, Ambivalenzen zu ertragen. Und sie erinnert uns daran, dass unsere Ansichten, Perspektiven und Geschichten nur ein kleiner Fleck im Kaleidoskop der Welt sind.
Ob traurig und brutal, merkwürdig oder fantastisch: Das Lernangebot uiivit nimmt diesen Ansatz auf und lädt Schülerinnen und Schüler dazu ein, Verflechtungen in der Globalgeschichte zu entdecken und sichtbar zu machen.
Medienpaket
Möchtest du über das Lernangebot uiivit berichten? Hier findest du alle Unterlagen auf einen Blick:
Teaserfilm
Flyer
Medienmitteilung
Fragen zur Entstehung
Dieser Austausch, ob beim Handelsverkehr, beim Wissenstransfer oder der Migration war nicht immer freiwillig. Häufig war Gewalt im Spiel, sei es in Form von Kriegen oder, wie im Kolonialismus, durch Fremdherrschaft und Ausbeutung. Viele dieser historischen Kapitel, z.B. der transatlantische Sklavenhandel oder der erzwungene Freihandel mit China und die Annexion Hongkongs, wirken bis heute nach. Dies ist ein wichtiger Grund, über die Historie Bescheid zu wissen.
Der Lehrplan 21 des schweizerischen Schulsystems nimmt die Globalgeschichte in den Blick. Zugleich betont er die Notwendigkeit des selbständigen Erarbeitens von Lerninhalten seitens der Schülerinnen und Schüler. Zur Unterstützung dieses schulpolitischen Auftrags kamen die Jacobs Stiftung, die im Jugend- und Lernbereich engagiert ist, und das JJM (als Teil der Stiftung) auf den Gedanken, die Anliegen der Stiftung sowie die Expertise des Museums zu verbinden — in Form eines Lernspiels, das sich an Schülerinnen und Schüler wendet und das mittels Museumsobjekten den komplexen Zusammenhang der historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen lebendig werden lässt.
Kleines Binnenland im Herzen Europas, das sie ist, kommt man nicht leicht auf den Gedanken die Schweiz als «global player» zu outen. Das ist sie aber, und auch schon seit einer ganzen Weile. Die Schweiz gehört zu den weltweit grössten Handelsplätzen von Erdöl, Metallen, Mineralien und Agrarprodukten und ist Weltmarktführerin beim Handel mit Zucker, Baumwolle, Ölsaaten und Getreide, obwohl diese Produkte in der Regel nie in die Schweiz gelangen. Einige Wurzeln solcher globalen Handelsaktivitäten reichen lange zurück. Sie sind eng verknüpft mit Familiendynastien wie dem Handelshaus «Gebrüder Volkart», das Baumwolle aus Indien in die ganze Welt exportierte, sowie christlichen Missionsgesellschaften, die, wie die Basler Mission, in Afrika oder Indien im Schatten der dortigen Kolonialregimes operierten. Von globaler Relevanz ist auch die Geschichte der Schweizer Emigration nach Übersee, beispielsweise nach Südamerika. Mit staatlicher Unterstützung wurden im 19. Jahrhundert in erster Linie arme Bevölkerungsteile aus ländlichen Gebieten in die weite Welt geschickt, von denen einige in der Fremde tatsächlich ihr Glück gemacht haben.
Ergänzend zum Spiel stehen verschiedene Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Diese dienen vor allem dazu, die Umsetzung des Spiels zu begleiten und die Inhalte aus dem Spiel anschliessend zu kontextualisieren und in der Klasse zu reflektieren. Ein grosses Poster dient zum Beispiel dazu, anspruchsvolle Fragen, die sich aus dem Spiel ergeben in der Klasse zu diskutieren und in Bezug zu setzen zur Gegenwart. Auch können dank den Unterrichtsmaterialien die Ergebnisse gesichert werden.
Fragen oder Feedback?
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